Der kosmische Tempel

Erzengel Michael Die IKONE ist ein Bild das mit Farbpigmenten, also natürlichen, in Eigelb und Wasser zerriebenen Farbstoffen auf die Oberfläche einer Holztafel gemalt wird, welche mit einem Malgrund aus Gips, Kreide und Leim versehen ist.

„Die Welt ist ein kosmischer Tempel, dessen Priester der Mensch ist”

sagt der heilige Maximus Confessor.
Die Ikone ist ein kleiner Tempel; ihre Materie lässt die verschiedenen Elemente der sichtbaren Welt an ihrer Entstehung teilhaben.

Das Holz repräsentiert die Pflanzenwelt, der Leim und das Ei stehen für die Tierwelt, die Farbstoffe und der Putz für die Welt der Mineralien. Die natürlichen Stoffe haben mit dem Maler an der Lobpreisung des gemeinsamen Schöpfers teil. Der Name des Heiligen ist auf der Ikone angegeben. Er heiligt sie. Der Ikonenmaler sollte dabei anonym bleiben. Er ist nur Werkzeug. Nachdem das Werk fertig gestellt ist, darf die Ikone auch gesegnet werden.

Der Grund, warum uns Ikonen so fremdartig erscheinen liegt in der Darstellung dieser, von Gott durchdrungenen Darstellungen, die natürliches und geistiges in sich vereinen.

Die IKONE ist mit der Liturgie eng verbunden. Ikonen malen heißt in erster Linie, dieses Mysterium möglichst genau nachzuempfinden. „Gott wurde Mensch, damit der Mensch Gott werde”. Diese Überzeugung hat die orthodoxe Kirche sich bis heute bewahrt.

IKONEN LASSEN STETS „LICHT” IN DIR ZURÜCK.
Sie sind Fenster in eine andere Welt.